Von Hannover nach Helgoland.
Ein Törnbericht von Rüdiger Stoll-Hencke und Gaby Hambrock
Am 02.August 2021 sind Gaby Hambrock und ich, Rüdiger Stoll-Hencke ,beide Mitglieder der MK Hannover und des MRV mit unserer “Devil of the Sae“, einer Crownline 765 Bayside 8, 5 Meter lang 2,6 Meter breit und mit geschmeidigen 265 PS ausgestattet, in Richtung Nordsee gestartet.
Wie geplant machten wir um 14 Uhr im Yachthafen Hannover die Leinen los und starteten auf dem Mittellandkanal zu unserem ersten Etappenziel, dem Yachthafen Idensen. Dort machten wir dann um 16:15 Uhr die Leinen fest. Das Wetter heiter bis wolkig und es wehte ein frischer Wind aus West.
Dienstag 03. August 2021
Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir um 10:30 Uhr im Yachthafen Idensen die Leinen losgeworfen und uns auf den Weg nach Minden gemacht.
Um 14 Uhr erreichten wir dann die Weserschleuse Minden, wo wir nach einer kurzen Wartezeit zu Tal auf die Weser geschleust wurden. Von dort aus ging es zügig über die Schleusen Petershagen, Schlüsselburg und Landesbergen weiter nach Nienburg, wo wir um 18 Uhr 30 die Leinen fest gemacht haben und uns jetzt auf einen schönen Landgang freuen. Bis auf ein zwei kleine Schauer hat das Wetter auch gut mitgespielt und es herrschen angenehme Temperaturen.
Mittwoch 04. August
Bei sonnig warmem Wetter haben wir um 11 Uhr 30 den Yachthafen in Nienburg an der Weser verlassen und sind weiter zu Tal gefahren. Nach unproblematischem passieren der Schleuse Drakenburg haben wir um 14 Uhr im Yachthafen Hoya festgemacht. Dort trafen wir auf Freunde auf dem Yachthafen Hannover und Idensen. Am Abend gab es dann vereinzelt Gewitter mit starkem Regen.
Donnerstag 05. August
Für den heutigen Tag haben wir beschlossen, in Hoya zu bleiben. Nach einem ausgiebigen gemütlichen Frühstück wurde technischer Dienst gemacht. Es war alles in Ordnung und es konnte kein erkennbarer Ölverbrauch festgestellt werden.
Freitag 06. August
Aufgrund der zu erwartenden Wetterlage in Bremen haben wir morgens um 6 Uhr die Leinen los gemacht und sind nach Bremen aufgebrochen. Am Morgen war es noch recht frisch aber der Tag begann mit herrlichem Sonnenschein und es war eine schöne Fahrt über die Weser. Das Schleusen in Dörverden und Langwedel verlief problemlos und auch die Sportbootschleuse in Bremen konnten wir ohne Probleme passieren. Zuvor haben wir in Bremen Hemelingen noch 225 L Treibstoff getankt. Unterwegs trafen wir noch Freunde aus dem Yachthafen Idensen mit denen wir gemeinsam in der Marina Bremen um 11:15 Uhr fest gemacht haben.
So, wie vom Wetterbericht angekündigt, gab es dann nachmittags einige heftige Gewitter mit Starkregen. Wir haben dann beschlossen bis Sonntag in Bremen zu bleiben, uns die Stadt anzuschauen und einige gemütliche Landgänge zu machen.
Montag 09. August
Heute geht es weiter nach Bremerhaven. Der Wind vom Vortag hat sich gelegt und es wurde ein sonniger Morgen. Bei ablaufendem Wasser haben wir um 6:15 Uhr in der Marina Bremen die Leinen losgemacht fuhren nun auf der Seewasserstraße Richtung Bremerhaven.
Nachdem wir die Bremer Seehäfen hinter uns gelassen haben, konnte unser Boot mit seinem Mercury V 8 mal zeigen was in ihm steckt. Da sich das aber doch schnell im Spritverbrauch bemerkbar macht, sind wir mit einer entspannten Marschfahrt von 22 Knoten weiter Richtung Bremerhaven gefahren. Als wir Lemwerder passierten konnten wir an Backbord die Gorch Fock, die am Ausrüstungskai der Lürssen Werft lag. Die Schleuse Bremerhaven erreichten wir um 8:45 Uhr und haben um 9:00 Uhr im Yachthafen Bremerhaven festgemacht.
Den 10. und 11. August haben wir in Bremerhaven verbracht und unter anderem die Sail, die Corona bedingt, in einer verkleinerten Form stattfand besucht. Der Hafen war voll mit wunderschönen Traditionsseglern. Leider gab es in den Tagen auch viel Gewitter und Starkregen.
Am Donnerstag, den 12. August
haben wir dann morgens früh um 7 Uhr die Leinen los gemacht und sind mit ablaufenden Wasser, Sonnenschein und bei angenehmen Temperaturen in Richtung Helgoland aufgebrochen. Nach einer ruhigen Überfahrt haben wir Helgoland gegen 10:30 Uhr erreicht und zunächst einmal 250 Liter Treibstoff gebunkert.
Leider mussten wir dann feststellen, dass die Häfen auf der Insel komplett überfüllt waren und wir keine Chance hatten einen Liegeplatz zu bekommen. So haben wir das Beste daraus gemacht und haben vor Helgoland geankert. Abends wurden wir dann noch durch einen wunderschönen Sonnenuntergang entschädigt.
Die Nacht haben wir dann vor Anker an Bord verbracht. Laut dem aktuellen Seewetterbericht sollte erst am späten Nachmittag mit zunehmenden Winden zu rechnen sein aber wie so oft in diesem Breiten änderte sich das und der Wind nahm schon in der Nacht zu. Es wurde etwas unruhig und meine liebe Gaby etwas grün im Gesicht. Aufgrund einer Windwarnung haben wir am 13. August morgens um 5 Uhr den Anker gelichtete und sind Richtung Cuxhaven gefahren. Leider stand die Tide zu dem Zeitpunkt gegen uns und wir mussten von Helgoland bis Cuxhaven gegen das auflaufende Wasser anfahren. Zudem nahm der Seegang zu, so dass nur noch eine Fahrt von max 12 Knoten über Grund möglich war. Um 12 Uhr sind wir dann gut und sicher in Cuxhaven eingetroffen und haben in der dortigen Segler Vereinigung die Leinen fest gemacht.
Die nächsten zwei Tage gab es immer wieder Regen und wir sind in Cuxhaven geblieben, haben ausgiebigen technischen Dienst am Boot gemacht und 60 Liter Benzin und 2 Liter Öl nachgefüllt. Abgerundet wurde die Liegezeit in Cuxhaven von lieben Besuch meiner Cousine und ihres Mannes.
Sonntag 15. August
Nach einem ausgiebigen Matjesessen zu Mittag ging es dann um 14 Uhr mit auf laufendem Wasser Richtung Hamburg. Das Wetter war immer noch recht stürmisch und regnerisch, so dass sich die Überfahrt etwas unruhig gestaltete. Für unser Boot aber kein Problem. Gegen 18 Uhr erreichten wir dann den City Sporthafen Hamburg wo wir von dem dortigen Hafenmeister sehr freundlich empfangen wurden. Zuvor haben wie im Yachthafen Wedel noch 270 Liter Benzin gebunkert
Die nächsten drei Tage war das Wetter sehr regnerisch, so dass wir drei ruhige Tage mit Landgängen in Hamburg verbracht haben. In so einer Stadt gibt es ja immer was zu sehen und auch einen Besuch im traditionellen Old Commercial Room haben wir uns nicht entgehen lassen.
Donnerstag 19. August
Nun ist es leider an der Zeit endgültig die Heimreise zu beginnen und wir machen um 10:30 Uhr die Leinen im City Sporthafen Hamburg los. Bevor wir uns endgültig auf den Weg machen, fuhren wir noch einmal durch die Speicherstadt. Dann geht es auf die Elbe Richtung Geesthacht wo wir 2 Stunden später geschleust werden und um 13:30 Uhr in den Elbeseitenkanal einfahren. Hier warteten vor dem Schiffshebewerk Scharnebeck auf unsere Schleusung. Nach einer gut dreistündigen Wartezeit wurden wir dann geschleust und setzen unsere Fahrt fort. Um 18 Uhr 30 Uhr machten wir unsere Leinen dann an der Liegestelle in Bad Bevensen fest.
Freitag 20. August
Nach einer ziemlich regnerischen Nacht machen wir heute Vormittag um 11 Uhr bei sehr diesigen Wetter die Leinen los und setzen unsere Fahrt in in Richtung Süden fort, passierten gegen 13 Uhr nach kurzer Wartezeit die Schleuse Uelzen 2 und mach dann um 16 Uhr im Yachthafen Wittingen die Leinen fest und haben aus unserer Reserve 60 Liter Benzin und 1 Liter Öl nachgetankt bzw nachgefüllt.
Samstag 21. August
Aufgrund des für Sonntag angekündigt sehr schlechten Wetters mit starken Regenfällen, machten wir bereits um 7 Uhr morgens in Wittingen die Leinen los und fuhren von dort, bei leichter Bewölkung und angenehmen Temperaturen auf direktem Weg zum Mittellandkanal und von dort aus über Braunschweig und der Schleuse Anderten zum Yachthafen Hannover zurück. Diesen erreichten wir um 17 Uhr
Damit ging für uns beide ein wunderschöner Urlaub zu Ende
Während unseres Törns haben wir
396 Kilometer auf Binnenwasserstassen und
143 Seemeilen auf Seewasserstrassen und auf der offenen See zurückgelegt.
Insgesamt hat das Boot 865 Liter Benzin und 3 Liter Öl verbraucht
Der Bierverbrauch des Skippers unterliegt dem Datenschutz 😊
Die Fahrzeit unter Maschine betrug 58,5 Stunden